Unter diesem Motto fand am Samstag, den 24. Oktober, um 19 Uhr eine Informationsveranstaltung zum Thema Photovoltaik statt. Sie wurde organisiert vom Ortsverband Bündnis 90/Die Grünen in Ahnatal im Rahmen des Bürgermeister-Wahlkampfes. Der GRÜNEN-Bürgermeisterkanditat Michael Goldbach begrüßte die 25 Besucher sowie Frau Weber und Herrn Hildenbrand als Referenten des Abends. Dank der Größe des Gemeindezentrums Heckershausen wurden die Hygieneregeln gut eingehalten.
Frau Weber stellte die Bürger Energie Kassel & Söhre eG, als eine von sechs solcher Genossenschaften in Nordhessen vor. Sie wurde 2013 gegründet.
Eine Studie des Fraunhofer-Instituts zeigte bereits vor etlichen Jahren, dass eine Stromversorgung zu weit über 100 % auf der Basis dezentraler und erneuerbarer Erzeugung in Nordhessen möglich ist.
Ziel der Genossenschaft war es von Beginn an, Bürger an der Energiewende zu beteiligen, mitentscheiden und partizipieren (Gewinn erwirtschaften) zu lassen und unsere Region damit unabhängig von Energie-Großkonzernen zu machen und damit die Wertschöpfung hier zu behalten.
Die Genossenschaft umfasst rd. 1.180 Mitglieder, verfügt über 9 Mio. € Geschäftsguthaben und ist beteiligt an Windparks mit 37 Windrädern (111 MW), an der Finanzierung von 2 Solarthermieanlagen und 18 Solaranlagen.
Anfangs lag das Engagement v.a. auf der Windkraft, verlagert sich zunehmend hin zur Sonnenenergie. Die praktische Umsetzung im Bereich Solarstromerzeugung funktioniert wie folgt: Die Genossenschaft finanziert und baut eine Solaranlagen auf das Dach eines Hauseigentümers, einer Kommunen etc., und vermietet die Anlage 20 Jahre lang an „zurück“. Vorteile für den „Mieter“ sind: Kein Kapital für die Investition aufgebringen, keine Instand- und Reparaturkosten, kleinere Stromrechnung aufgrund Verbrauch selbsterzeugten Stroms, staatliche Vergütung für den eingespeisten Strom, Eigentum der Anlage nach 20 Jahren.
Für eine Anlage müssen mind. 40 m² besonnte Dachfläche zur Verfügung stehen: Man muss Mitglied der Genossenschaft mit mindestens 4 Anteilen (á 250 €), die wiederum mit 3 % verzinst werden. Der Erwerb zum Zeitwert ist auch möglich, frühestens nach 5 Jahren. Deutlich wurde das „Rundum-Sorglos-Paket“ an folgendem Beispiel: Haushalt mit jährlich 3.000 kWh Stromverbrauch, Solaranlage mit 5 KW Spitzenleistung, 20 % Eigenverbrauch, jährlich 660 € Miete. Im Vergleich zu 100 % Strombezug wie bisher sind die Jahreskosten identisch. Für eine kostenlose Kalkulation einer Solaranlage (Miete, Eigenverbrauchanteil) benötigt die Genossenschaft nur wenige Daten vom Hauseigentümer. Die Option eines Akkus wird auf Wunsch ebenso einberechnet.
Effektiver, sprich viel höhere Eigenverbrauchsraten, werden auf kommunalen und anderen öffentlichen Dächern erreicht, da hier während der Sonnenstunden mehr Strom gleich verbraucht wird. Darum sollten dringendst für die gemeindlichen Dächer Kalkulation erstellt werden, so Michael Goldbach von den GRÜNEN in Ahnatal.
Herr Hildenbrand ging auf einige technische Details ein, zu denen er auch die Fragen aus dem Publikum beantwortete. Interessierte wenden sich bitte an:
Bürger Energie Kassel & Söhre eG, Wilhelmsstaße 2, 34117 Kassel, Telefon
0561 450 35 76, info@be-kassel.de, www.be-kassel.de
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