Photovoltaik verstehen

Beitrag der Photovoltaik zur Energiewende
Photovoltaik stellt einen essenziellen Bestandteil zeitgemäßer und innovativer Energiegewinnung
dar, um Deutschland in Kombination weiterer regenerativer Technologien aus dem fossil-nuklearen
Energiezeitalter zu führen. Die Klimaneutralität soll spätestens 2045 erreicht sein, dafür muß das
jährlich angestrebte Zubauziel von PV-Anlagen von 4.6 GWp weit übertroffen werden.
Modellrechnungen des Frauenhofer ISE gehen von nötigen 13-21 GWp jährlich aus.
Stromerzeugungskosten für PV-Anlagen sind in den letzten Jahren so stark gesunken, dass sie leicht
unter dem Niveau von konventionellen Kraftwerken liegen. Solarstrom ist zurzeit einer der
kostengünstigsten Stromerzeugungsarten.
Gleichzeitig weißt Deutschland genügend Flächenressourcen auf für den notwendigen Zubau. Neben
klassischen Aufdach- und Freiflächenanlagen sind Agri PV (über Agra Flächen) und Schwimmende PV
Anlagen auf stehenden Gewässern auszubauen. PV Anlagen zerstören keine wertvollen ökologischen
Flächen, sondern fördern durch Doppelnutzung eine Renaturierung und den bewussten Umgang mit
Freiflächen.
Eine Umwandlung von intensiv landwirtschaftlich genutzten Flächen in Grünland und einer
zusätzlichen Nutzung mit einer PV-Freiflächenanlage, steigert grundsätzlich die Biodiversität
(Frauenhofer ISE).
Gleichzeitig ermöglichen leistungsstärkere Module und neue Modultechnologien wie die bifaziale
Module, welche senkrecht aufgestellt werden, größere Reihenabstände bei gleichem oder bessern
Energieertrag. Durch Einsaat von Wildpflanzenmischungen an Stelle von Grasmonokultur und
behutsame Grünpflege entsteht ein Solar-Biotop.
Trotzdem aufgrund der fehlenden Strom-zu-Strom Speicherkapazitäten oder
Speicherwasserkraftwerke in den nächsten Jahren keine fossilen oder nuklearen Kraftwerke durch
PV bzw. Windkraftwerke ersetzt werden können, reduzieren diese bereits zum jetzigen Zeitpunkt
maßgeblich den Verbrauch von fossilen Brennstoffen, den Energieimport und den CO2-Ausstoß.
So sind wir in der Lage einen wesentlichen Teil unseres Energiebedarfs durch PV-Strom in dem Maße
abzudecken wie wir die energiewirtschaftlichen Strukturen an die Anforderungen der Energiewende
anpassen. Eigenbedarfsdeckung von Haushalten oder Industriebetrieben durch PV gehören genauso
dazu wie smarte Energiespeichersysteme und die Wasserstofferzeugung.
Diese Gründe sollten für Kommunen ein Anstoß sein, über die gesetzlichen Förderungen hinaus,
weitere Anreize für PV Anlagen aller Art zu schaffen, um Menschen und Firmen zu mobilisieren, die
Energiewende zu unterstützen.

M.Priester

Dipl.Ing. Maschinenbau i.R.

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