Zahlreiche Anlieger*innen brachten Anregungen und Fragen vor

Zahlreiche Anlieger*innen brachten Anregungen und Fragen vor

Bürgerversammlung am Trineweg: Warme Worte aber keine Lösung in Sicht

Lange schon schwelt der Konflikt am Trineweg in Großenritte. Die Anwohnenden fühlen sich gestört vom hohen Verkehrsaufkommen und häufigen Verstößen gegen die dort zulässige Höchstgeschwindigkeit von Tempo 30 . Im Zuge einer Bürgerinformation Anfang August, an der mehr als 30 Anwohner*innen sowie Mandatsträger*innen teilnahmen, unter Ihnen Stadtverordnetenvorsteher Henry Richter, die GRÜNEN Stadtverordneten Florian Pfeiffer und deren Fraktionsvorsitzende Edmund Borschel, war der Unmut bei den Betroffenen deutlich zu spüren. Während Bürgermeisterin Silke Engler von den Maßnahmen berichtete, die das Rathaus unter ihrer Führung zur Lösung dieses Konfliktes ergriffen habe, war die Unzufriedenheit der Anwohnenden mit den aus ihrer Sicht unzureichenden Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung unübersehbar.

Die Bürgermeisterin sagte zwar zu, die zahlreichen konstruktiven Vorschläge der Anwohnenden wie der Verkehr zu entschleunigen sei, weiter zu prüfen. Gleichzeitig verwies die Rathauschefin darauf, dass städtische Messungen einen objektiven Rückgang des Verkehrsaufkommens im Trineweg ergeben hätten: von Mai 2014 mit 4.000 Fahrzeugen  zu September 2019  mit 3.000 Fahrzeugen. Immerhin ein Rückgang von 1.000 pro Tag.

Das Ergebnis der letzten Tempomessung im Mai 2020 habe ergeben, dass bei „nur 12 Prozent“ der Fahrer*innen (insgesamt 875) das Tempolimit überschritten wurde. Die gemessene Höchstgeschwindigkeit habe dabei bei maximal 15 km/h über den vorgeschriebenen 30 km/h gelegen. Bei einigen der Anwohnenden riefen die Zahlen der Bürgermeisterin nur Kopfschütteln hervor, unter ihnen auch Herbert Götz. Er berichtete, entgegen den Ausführungen Englers, von einem persönlich empfundenen stärkeren Verkehrsaufkommen sowie -verstößen und verweist auf die beiden neuen Wohngebiete in der Gegend und  zunehmende Ignoranz gegenüber Verkehrsschildern.

Die von den Anwohnenden vorgeschlagenen Maßnahmen waren vielfältig und reichten von der Installation sogenannter Dialog-Displays über Berliner Kissen bis hin zur Änderung der Verkehrsführung, d.h. “Rechts vor Links“ wie in der weiter oben gelegenen Chattenstraße oder versetzten Straßenverengungen, z.B. mit Blumenkübeln. Es handele sich dabei zwar um prüfenswerte Vorschläge jedoch sei ein zentraler Haken bei all diesen Vorschlägen, neben den klammen Kassen bzw. relevanten Kosten, dass sie unter Umständen die Pünktlichkeit des Schulbusses gefährden könnten. Für die Bürgermeisterin ein gewichtiger Zielkonflikt, da ein unpünktlicher Schulbus schnell Proteste von Eltern, Schüler*innen und Lehrer*innen auf den Plan rufen könnte, weswegen sie zuvor das Gespräch mit dem NVV suchen wolle.

Alles in allem bleibt nach der Bürgerversammlung der Eindruck, dass man abseits vieler warmer Worte kein Stück weitergekommen ist und dass dieser bereits sechs Jahre schwelende Konflikt in der nahen Zukunft nicht von der Verwaltungsspitze sondern durch die Stadtverordnetenversammlung gelöst werden muss.

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