Glyphosat- Fluch oder Segen für Verbraucher und Agrarindustrie?
von Thomas Lange, Kaufungen
Zur wissenschaftlichen Beleuchtung dieser Frage referierte am 24.02.2016 Frau Prof. Krüger, Universität Leipzig, und examinierte Tierärztin vor einem interessierten Publikum in Ahnatal-Weimar.
Mehr als 100 Bürger*innen, Agrarwissenschaftler und Landwirte sowie Behördenvertreter waren der Einladung des Kreisverbands der Partei Bündnis 90/ Die GRÜNEN gefolgt, um im Anschluss an den gleichermaßen wissenschaftlich detailreichen wie humorvollen Vortrag zu diesem umstrittenen Thema Meinungsverschiedenheiten und unterschiedliche Bewertungen zu diskutieren.
Glyphosat: hinter dem Begriff verbirgt sich eine synthetische Substanz, die einerseits in der Natur nicht vorkommt, andererseits nutzbare Wirkungen zeigt, um vorzugsweise unerwünschte Pflanzen im Ackerbau zu vernichten.
Das Handelsprodukt unter dem Namen Roundup gelangt durch Spritzen jährlich auf Ackerflächen in Deutschland.
Leider steht die recht stabile Substanz im Verdacht, auch schwere schädliche Nebenwirkungen bei Nutztieren auszulösen.
Nach den Forschungsergebnissen von Frau Prof. Krüger aus ihrer tiermedizinischen Arbeit sind als wesentliche Nebenwirkungen zu beschreiben:
Schwächung der Stoffwechselfunktion durch Ausschaltung lebenserhaltender Enzymsysteme, hemmende Wirkung auf Bakterien, die für Säugetiere und den Menschen lebensnotwendig sind (z.B. die Darmflora) und Störung des Zellwachstums mit den Risiken für Unfruchtbarkeit, bösartige Tumore und schwere Missbildungen bei Föten.
Derzeit steht die Verlängerung der Zulassung für Glyphosat durch die Europäische Kommission an.
Die Referentin sprach sich dafür aus, vor einer Entscheidung für die Verlängerung intensive Untersuchungen zur Risikodarstellung durchzuführen und zu berücksichtigen.
Sie gab den Rat an die Zuhörer, zur Vorbeugung von möglichen schädlichen Wirkungen von Glyphosat regelmäßig und reichlich Sauerkrautsaft zu trinken, um bereits aufgenommene Substanz rascher wieder auszuscheiden.
Für diesen gelungenen Informationsabend gilt der Dank der Teilnehmer aus Kaufungen der Referentin Frau Prof. Krüger ebenso wie dem hervorragenden Moderator, Ede Borschel, Baunatal und allen an der Ausrichtung Beteiligten.
Im Nachgang: Aktualität erhielt der Vortrag durch eine Bundestagsdebatte zu negativen Auswirkungen des Glyphosats in der Landwirtschaft und auf die Umwelt allgemein am darauf folgenden Tag sowie durch jüngste Studien über hohe Glyphosat-Rückstände im menschlichen Urin.
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