GRÜNE treffen VW-Werksspitze: (v.l.) L. Rost, O. Korzinovski, E. Borschel, C. Hesse, M. Woizeschke-Brück, J. Böhme

GRÜNE Baunatal im Gespräch mit dem neuen VW- Werksleiter

22.02.2019

Einer langjährigen Tradition folgend trafen sich die GRÜNEN im Februar 2019 zu einem ersten Gedankenaustausch mit dem neuen VW-Werksleiter am Standort Baunatal, Herrn OlafKorzinovski,und dem  Pressesprecher Heiko Hillwig. Betriebsräte waren leider verhindert. Neben einem ersten gegenseitigen Kennenlernen präsentierte Herr Korzinovski, der am 1. November 2018 die Nachfolge von Thorsten Jablonski antrat, die aktuelle Ausrichtung des Werks und seine Vorstellungen, wie er den Standort für die Zukunft aufstellen möchte. Der neue Werksleiter ist seit 1997 bei VW und war u.a. vorher von 2014 – 2018 technischer Geschäftsführer in den chinesischen Werken Tianjin und Dalian, den zweitgrößten Standorten in der Getriebeproduktion.

GRÜNE treffen VW-Werksspitze: (v.l.) L. Rost, O. Korzinovski, E. Borschel, C. Hesse, M. Woizeschke-Brück, J. Böhme

In seiner kurzen Präsentation gab uns der Werksleiter einen Einblick in das Komponentenwerk Kassel.  In Baunatal arbeiten  zur Zeit ca. 17 000 Menschen (inclusive  OTC). Das VW-Werk ist Leitwerk für Getriebe und e-Antriebe sowie Hybridantriebe für alle Marken innerhalb des VW-Konzerns. Das Werk Kassel fertigt Getriebe (Produktionsanteil ca. 70 %), Karosseriebauteile (Umformtechnik), e-Antriebe, Abgasanlagen und hat eine eigene Gießerei.

Über einen Zukunftspakt sollen die Mitarbeiter aufgrund der veränderten Komponenten und Fertigungsschritte mitgenommen werden. Der erweiterte Ausbau der E-Antriebe bietet dabei eine gute Zukunftsperspektive für das VW-Werk Kassel in Baunatal. Hierzu stellten die GRÜNEN kritische Nachfragen, da ihrer Ansicht nach der Umstieg in die Hybrid-Technologie viel zu spät im Konzern angestoßen wurde. Gleichzeitig haben sich die Lieferzeiten im vergangenen Jahr beim e-Golf von 6 Monaten auf 11-12 Monate erhöht. Hier sollte dringend seitens des Konzerns nachgesteuert werden, damit die erfreulich gute Kundennachfrage schneller bedient werden kann. Parallel sollten weitere alternative Antriebe erforscht werden. Bei der Produktion wird künftig, laut Herrn Korzinovski, verstärkt auf Nachhaltigkeit, Recyclingverfahren und verringerte Umweltbelastungen, sowie Energieeinsparungen geachtet.

Auf Fragen zur weiteren Arbeitsplatzentwicklung verwies der neue Werksleiter auf eine Vereinbarung mit dem Betriebsrat, keine betriebsbedingten Kündigungen auszusprechen.

Der Hinweis der GRÜNEN auf eine drastische Verringerung der Gewerbesteuereinnahmen (verursacht durch die Diesel-Krise), mit weitreichenden Folgen für den Haushalt der Stadt, wurde in dieser Runde nicht näher beleuchet. Sorge bereitet den GRÜNEN auch die Unwägbarkeit bei noch ausstehenden möglichen Strafzahlungen in Milliardenhöhe durch Klagen und Gerichtsverfahren gegen den Konzern europa- und weltweit.

Die GRÜNEN, vertreten durch Monika Woizeschke-Brück (Fraktionsvorsitzende im Kreistag Kassel-Land), Christine Hesse (Büroleiterin von Karin Müller, Vizepräsidentin im Hessischen Landtag), Jürgen Böhme (Stadtrat), Lothar Rost (Stadtverordneter) und Edmund Borschel (Fraktionsvorsitzender und Kreistagsabgeordneter), bedanken sich für das konstruktive und offene Gespräch.

Die nächste GRÜNE-Bürgersprechstunde findet vor der Fraktionssitzung am Montag,

den 25.02.2019, von 18.30 bis 19.00 Uhr im Vereinshaus in Altenritte, Ritterstr. 1, statt.

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