Seltene Blumen an Feldrändern trotz Glyphosateinsatz auf Nachbarfeldern

Pressemitteilung zum HNA – Bericht vom 06.02.2018: “Jetzt kommt die Baunataler Mischung“

07.02.2018

Die GRÜNEN Baunatal

Pressemitteilung

zum HNA – Bericht vom 06.02.2018: “Jetzt kommt die Baunataler Mischung“

Die von der 1. Stadträtin, Silke Engler, in der HNA angekündigte kostenlose Verteilung von Blumensamen (5000 Tütchen) ist nicht mehr als eine nette Geste und der Versuch, das Versagen zum Erhalt Umwelt, also einer gesunden Fauna und Flora, seitens der Stadt und gelegentlich des Bauhofs in den vergangenen Jahren zu kaschieren. Man könnte es auch als “Symbolpolitik zur Gewissensberuhigung“ bezeichnen. Effiziente Umweltpolitik zur Eindämmung des dramatischen Insektensterbens und besonders bei den Bienen (bis zu 75 %) in den vergangenen Jahren sieht anders aus.

Durch die Ausweisung immer neuer Bau- und Gewerbegebiete fanden in der jüngsten Vergangenheit in Baunatal Flächenversiegelungen von mehr als 100.000 m² statt. Blühstreifen, wie es sie früher u.a. entlang der Wilhelmshöher Straße in Altenritte gab, wurden vom Bauhof entfernt und mit Gras eingesät. Baumscheiben werden oft im Stadtgebiet statt von Blumen von Schotter umringt.

Die Aktion, die von der Stadt gemeinsam mit Landwirten organisiert werden soll, sei ein “Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt“, so die Erste Stadträtin, Frau Silke Engler. Ob es sich dabei nur um eine Absichtserklärung handelt, oder ob tatsächlich mehr Blühstreifen entlang der Felder entstehen, statt wie so oft bis zum Wegesrand zu pflügen, werden die GRÜNEN bei Feldspaziergängen im Frühjahr selbst in Augenschein nehmen, bzw. bitte die Bevölkerung um Mithilfe.

Wie die GRÜNEN Baunatal bereits in einer Pressemittteilung am 06.01.2018 angekündigt haben, möchten sie eine Klima- und Umweltoffensive in Baunatal starten.  Dabei wird es in mehreren Aktionen eine Aufklärung zum dramatischen Insektensterben geben. Hierzu, so eine unserer Forderungen, ist eine Ausweisung von größeren Blühstreifen in städtischen Anlagen notwendig. Die von Frau Engler angekündigte Aktion mit den 5000 Samentütchen ist dabei allenfalls ein “Tropfen auf den heißen Stein“ bzw. ein Placebo. Biologen gehen nämlich von Flächengrößen jeweils mindestens 500 bis 1000 m² aus.

Bei der Anlage dieser Blühstreifen sollten Beschäftigte des Bauhofs mehr einbezogen und geschult werden, und nicht, wie beim Blühstreifen an der Musikschule, Aufträge an Fremdfirmen für teures Geld vergeben werden. Gleichzeitig sollten mehrjährig-blühende Mischungen verwendet werden.

Bei all diesen Aktivitäten könnte auch der von GRÜNEN im Kreistag beantragte neue Artenschutzbeauftragte des Landkreises Kassel Hilfestellungen leisten, für Landwirte, Grundstückseigentümer, Kirchen und andere Einrichtungen.

Die Finanzierung kann dabei von bereitgestellten Förderprogrammen, z.B. vom Umweltministerium des Landes Hessen, begleitet werden.

 

Edmund Borschel

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