Konnte das Fischsterben im Ahnepark abgewendet werden?

Bündnis 90/GRÜNE hatten kürzlich auf dieser Homepage über die Situation der Fische im Ahnepark berichtet. Grünlich milchiges Wasser deutete auf eine massive Unterversorgung des Teiches mit Sauerstoff hin. Die Fische schnappten an der Oberfläche über längere Zeit nach Luft. Die Szenerie erschien Beobachtern gespenstisch – lesen Sie hier! Daraufhin wurde der Magistrat durch die Fraktion ausführlich zu der Situation befragt. Die Antwort erging an den Stadtverordneten Malte Siefert.

Ein mögliches Fischsterben im Ahnepark sei laut Stadtverwaltung „durch langjährig bewährte Maßnahmen verhindert“ worden. Der Magistrat hatte bestätigt, dass die Situation der Fische bekannt gewesen und Maßnahmen ergriffen worden seien, um die Wasserqualität und die Lebensbedingungen der Fische zu überwachen und zu verbessern. Dazu gehörten die Zuführung von Frischwasser aus Elsche und Ahne, die ein stabiles Gewässerbiotop für Flora und Fauna gewährleisteten. Zusätzlich werde das Wasser durch eine Kiesfilterschicht im Einlaufbereich gereinigt. Verschlammungen seien in den letzten 30 Jahren regelmäßig entfernt worden. Die Ufervegetation werde gepflegt und erhalten, um die Selbstreinigungskraft des Gewässers zu unterstützen. Seit 2017 würden alle Teiche im Sommerhalbjahr mit zusätzlichem Sauerstoff versorgt. Für diese Maßnahmen seien in diesem Jahr 50.000 € im Haushalt vorgesehen.

Bei all den geschilderten „langjährig bewährten“ Maßnahmen der Stadt bleibt gleichwohl unklar, wie es zu dem in unserem Beitrag geschilderten Zustand dann überhaupt kommen konnte. Angeblich werde die Qualität des Wassers regelmäßig von einem Experten für Gewässerökologie untersucht. Aktuelle Messungen zur Wasserqualität, insbesondere zu Temperatur und Sauerstoffgehalt würden jedoch nicht vorliegen. Es ist offenbar Zeit, aktuelle Daten zu erheben und tätig zu werden.

Klar ist: Sowohl Fische als auch die übrigen Tiere im Ahnepark sind zunehmend von den Folgen des Klimawandels bedroht, das ist wahrlich keine neue Erkenntnis und sicher nicht durch die Kommunalpolitik allein zu lösen. Das Jahr 2023 war weltweit wieder einmal viel zu warm, was in der Folge zu der Situation im Ahnepark beigetragen haben wird.

Eines ist aber sicher: Der Einsatz zum Gewässerschutz und die damit verbundenen steigenden Kosten für die Teichpflege machen deutlich, dass Maßnahmen zur Klimaanpassung auch bei uns in Vellmar dringend notwendig sind. Seit Jahren weisen die GRÜNEN immer wieder darauf hin, entsprechende Vorsorge für die Folgen des Klimawandels zu treffen. Bereits 2021 wurde angemahnt, ein Klimaschutzkonzept auf den Weg zu bringen und einen Klimaschutzmanager einzustellen. Passiert ist nichts. 2 Jahre hat es gedauert, bis im Juli diesen Jahres endlich jemand für diese Aufgabe gewonnen werden konnte. Dabei rennt uns die Zeit davon…

Wir werden nicht müde, weiterhin als Anwältin der Stadtökologie kritisch die Entwicklung zu beobachten und zu nerven, endlich mehr und schneller die notwendigen Maßnahmen zur Klimaanpassung in die Wege zu leiten!

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